Welche Kontaktlinsen? Kommt drauf an, wofür.
Jeder Mensch ist nunmal anders, und damit gleicht auch kein Auge dem anderen. Es gibt aber genau die Kontaktlinse, die zu Dir passt. Anhand bestimmter Kriterien kannst Du herausfinden, welche das ist. Es kommt vor allem auf die Art Deiner Fehlsichtigkeit an und auf die individuellen Bedürfnisse Deiner Augen - ob Du z.B. zu trockenen Augen neigst oder nicht. Auch die Tragesituationen sind wichtig. Brauchst Du sie nur ab und zu z.B. für einen bestimmten Sport? Wie sieht Deine Arbeitsumgebung aus? Sitzt Du hauptsächlich vor dem PC oder arbeitest Du vielleicht in trockener, staubiger Umgebung? Und das sind nur ein paar Faktoren, die eine Rolle spielen. Deshalb solltest Du auf Deiner Suche nach den richtigen Kontaktlinsen immer deinen Augenoptiker oder Deine Augenoptikerin um Rat fragen
Welche Kontaktlinsen die richtigen sind, weiß Deine Augenoptikerin
Generell kann nur ein Fachmann die Kontaktlinsen individuell an Dein Auge anpassen. Wir testen Deine Sehkraft, schauen uns Deine Bindehaut, Hornhaut und Augenlinsen, die Lider und den Tränenapparat an. Wir überprüfen Menge und Fließverhalten der Tränen und erstellen eine Art digitaler „Landkarte“ der Hornhaut, auf der Erhebungen und Vertiefungen der Oberfläche sichtbar sind, also Deine ganz individuelle Hornhaut-Topographie. Das sind die wichtigsten Voraussetzungen, um die wirklich passende Kontaktlinse für Dich auszuwählen. Nur so kannst Du lange einen hohen Tragekomfort genießen, und Deine Augen bleiben gesund.
1. Welche Fehlsichtigkeit soll korrigiert werden?
Man unterscheidet Kontaktlinsen für eine reine Kurz- oder Weitsichtigkeit, Kontaktlinsen, die eine vorliegende Hornhautverkrümmung ausgleichen sowie Gleitsichtlinsen, die bei Alterssichtigkeit eine Alternative zur Gleitsichtbrille sein können. Alle haben ihre Besonderheiten. Welche das sind, verraten wir Dir gern:
- Kurz- oder Weitsichtigkeit: Diese Kontaktlinsen werden auch als sphärische Kontaktlinsen bezeichnet. Sphärische Kontaktlinsen haben in alle Richtungen (Achslagen) die gleiche optische Wirkung und dienen zur Korrektur einer reinen Kurz- oder Weitsichtigkeit. Mit dem Effekt, dass Kurzsichtige auch weit entfernte Objekte und Weitsichtige umgekehrt nahe Objekte fokussieren und erkennen können. Das ist die größte Gruppe unter den Kontaktlinsen.
- Hornhautverkrümmung: Diese sogenannten torischen Kontaktlinsen dienen der Korrektur einer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus). Wenn Du Objekte nur verzerrt siehst, hast Du wahrscheinlich eine Hornhautverkrümmung. Torische Linsen gleichen diese leichte Verformung in der Abbildung aus und ermöglichen so ein klares und nicht verschwommenes Sehen. Bei der Wahl der richtigen Kontaktlinse kommt es in diesem Fall neben Deinen Dioptrien-Werten auch auf die entsprechende Größe der Hornhautverkrümmung (Zylinder) sowie die Achs-Lage dieses Zylinders an.
- Kontaktlinsen bei Alterssichtigkeit: Um eine Alterssichtigkeit (Presbyopie) auszugleichen, bedarf es besonderer Kontaktlinsen. Diese sogenannten multifokalen Kontaktlinsen dienen als Ersatz für eine Gleitsichtbrille und werden umgangssprachlich auch Gleitsichtlinsen genannt. Sie sind in Zonen aufgeteilt, um scharfes Sehen in der Ferne, Nähe und in Zwischenbereichen zu ermöglichen. So sind diese Linsen in der Lage, eine Kombination aus Kurz- oder Weitsichtigkeit und Alterssichtigkeit zu korrigieren.
Wenn Du Deine genaue Sehstärke nicht kennst, ist es Zeit für einen Sehtest bei der Augenoptikerin Deines Vertrauens. Wenn Du aktuelle Sehwerte hast, weil Du vielleicht Brillenträger:in bist, bitte beachten, dass sich die Werte Deiner Brillengläser nicht einfach auf Kontaktlinsen übertragen lassen; die Brille hat einen gewissen Abstand zum Auge, die Linse sitzt direkt drauf - das macht was aus. Also, wenn's gut werden soll, geht es nicht ohne Besuch beim Optiker. Wenn die Sehwerte geklärt sind, kannst Du Dir Gedanken über die Tragedauer machen.
2. Wie häufig möchtest Du Deine Kontaktlinsen tragen?
Die Tragedauer ist abhängig von davon, welche Fehlsichtigkeit zu korrigieren ist, ob Du die Linsen immer oder nur ab und zu tragen willst und damit auch von der Empfehlungen Deiner Augenoptikerin. Theoretisch hast Du die Wahl zwischen Tages-, Wochen- und Monatslinsen:
Möchtest Du die Kontaktlinsen nur ab und zu beim Sport oder abends beim Ausgehen nutzen UND ist keine kompliziertere Fehlsichtigkeit zu korrigieren, kannst Du auf die unkomplizierten Tageslinsen zurückgreifen. Sie sind bei Bedarf zur Hand, werden jedes Mal frisch aus der Packung genommen und können nach Gebrauch einfach entsorgt werden. Pflege und damit auch Pflegemittel sind somit nicht nötig. Tageslinsen eignen sich für alle, die es easy und flexibel wollen.
Wochenlinsen werden für die Dauer von 1 bis 2 Wochen getragen, die genaue Zeitspanne steht immer auf der jeweiligen Packung. Sie werden über Nacht ohne großen Aufwand in einer All-in-One-Kombilösung aufbewahrt und gereinigt. Wochenlinsen sind dank ihrer kurzen Einsatzzeit sehr angenehm zu tragen.
Monatslinsen sind optimal, wenn Du täglich Kontaktlinsen tragen willst. Sie müssen jeden Abend gereinigt werden, das ist aber kein großer Aufwand und wird ganz fix Teil Deiner Abend-Routine. Bitte unbedingt beachten: Monatslinsen sind ab dem ersten Einsetzen maximal 30 Tage lang haltbar. Nach dieser Zeit solltest Du ein neues Paar nehmen. Und wenn Du mal alte ungeöffnete Linsen hinten im Schrank findest: Abgelaufene Kontaktlinsen darfst Du bitte nicht mehr einsetzen, die am besten gleich entsorgen.
Welche Kontaktlinsen vertragen sich am besten mit meinen Augen?
Vor allem aber solltest Du auf Deine Augen hören. Wie empfindlich sind sie? Neigst Du vielleicht zu eher trockenen Augen? Reagieren Deine Augen sensibel, z.B. auf Kälte oder Wind? Wie ist Deine Arbeitsumgebung? Wenn Du in trockener, staubiger Umgebung arbeitest, z.B. in einer Schreinerei? Oder sitzt Du stundenlang vorm PC? Frag auf jeden Fall Deine Augenoptikerin.
Wenn Deine Augen alles problemlos mitmachen und Dir bisher nichts dergleichen aufgefallen ist, und Dein Augenoptiker grünes Licht gibt, bist Du flexibel und kannst grundsätzlich zu jeder Art von Kontaktlinse greifen. Allerdings gilt auch hier, dass sich die Augen auf Grund äußerer und innerer Einflüsse verändern können. Wenn Du feststellst, dass Dein bisher unkompliziertes Auge plötzlich zu Trockenheit oder Rötungen neigt, nimm das ernst und fragen Deinen Augenoptiker um Rat. Denn egal, welche Kontaktlinsen Du trägst und wie gut sie auch angepasst sind, sie beeinträchtigen den Austausch von Sauerstoff und Nährstoffen, der über die Hornhaut des Auges funktioniert.
Aber es gibt gute Nachrichten dazu, sogar für diejenigen unter uns, die eher trockene, sensible Augen haben: Ihr müsst auf das Tragen von Kontaktlinsen dennoch nicht verzichten. Kontaktlinsen mit Hyaluron setzen auf diesen natürlichen Feuchtigkeitsversorger. Eine neue Generation von Kontaktlinsen nutzt bereits Silikon-Hydrogele, die sauerstoffhaltiges Wasser transportieren und Sauerstoff durchlassen.
Und: Gönne Deinen Augen Erholung zwischendurch. Trage Deine Linsen nie zu lange am Stück und wechsle zuhause auf die Brille.
Wenn Du all das beachtest, kannst Du Deine Kontaktlinsen lange beschwerdefrei tragen.
Noch Fragen zum Thema Kontaktlinsen?
Hier im Blog gibt's noch mehr dazu. Oder komm einfach bei uns vorbei. Gönn Dir und Deinen Augen einen ausführlichen Kontaktlinsen-Check. Wir beraten Dich gern!